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Re: Garagenfund: GS 650 G

Verfasst: Mo 18. Apr 2011, 17:11
von katana1135
Die Vergaser sahen von außen noch recht gut aus. Leider wurden diese vor 9 Jahren nicht entleert. Hier das Ergebnis:
Wenn Benzin in die Jahre kommt, wird es im Vergaser grün (Oxidation von Messingteilen) und ist definitiv zu entsorgen ... auch wenn die Preise für den Kraftstoff kontinuierlich steigen und er so immer kostbarer wird. Gilt auch für den Rest im Tank .. den ich bislang noch nicht geöffnet bekommen habe.
Wenn Benzin in die Jahre kommt, wird es im Vergaser grün (Oxidation von Messingteilen) und ist definitiv zu entsorgen ... auch wenn die Preise für den Kraftstoff kontinuierlich steigen und er so immer kostbarer wird. Gilt auch für den Rest im Tank .. den ich bislang noch nicht geöffnet bekommen habe.
Als die kostbare Flüssigkeit abgegossen war, ergab sich folgendes Bild ... Ablagerungen und verharzt, dort wo die grüne Suppe stand. So wird der Rest im Vergaser ebenso aussehen.
Als die kostbare Flüssigkeit abgegossen war, ergab sich folgendes Bild ... Ablagerungen und verharzt, dort wo die grüne Suppe stand. So wird der Rest im Vergaser ebenso aussehen.
Die Kraftstoffdämpfe waren so aggressiv, dass sich die Gummistopfen im Vergaser aufgelöst haben.
Die Kraftstoffdämpfe waren so aggressiv, dass sich die Gummistopfen im Vergaser aufgelöst haben.
Membranen sind aber noch in Ordnung. Düsennadel ist allerdings total verharzt. Der Rest sicherlich auch. Also geht es jetzt an eine ausgiebige Reinigung des Vergasers.

Folgende Empfehlungen zur Reinigung habe ich gefunden:

Benzin, Diesel, Petroleum, Aceton, Ethanol, Nitroverdünnung, Bremsenreiniger, Bremsflüssigkeit, Startpilot bzw. Äther, Essigsäure, Kaltreiniger, Felgenreiniger, Spülmittelkonzentrat in heißem Wasser, Auskochen in Waschmittellauge, Corega Tabs für die Dritten, Vergaserreiniger (Yamaha ME-2), Ultraschallreinigung, Backofenspray, Pyrolyse.

Dabei sollte grundsätzlich die Zeit arbeiten, also das Teil einige Zeit einweichen lassen. Anschließend die Teile in den meisten Fällen gründlich abspülen und durchölen.

Was sagt die Gemeinde hierzu?

Re: Garagenfund: GS 650 G

Verfasst: Mo 18. Apr 2011, 17:18
von katana1135
Vergaserreiniger von Yamaha wird als Wunderreiniger beschrieben. Ist aber mittlerweile nicht mehr auf dem Markt erhältlich und war bereits damals irre teuer.

Ultraschallreinigung ... sicherlich grundsätzlich sehr zu empfehlen. Werde ich vielleicht nach der Chemiekeule nochmals machen. Hier muss sicherlich erstmal etwas anderes ran.

Fettlöser aus der Küche und anschließende Behandlung mit dem Intensivreiniger für die Dritte Zahngeneration war bei den Schwimmerkammern schon erfolgreich. Die blitzen wieder. Musste aber nachgewischt werden.

Welche Wundermittel kennt ihr denn noch?

Re: Garagenfund: GS 650 G

Verfasst: Mi 20. Apr 2011, 18:54
von katana1135
Ich habe jetzt die Reinigung für die Dritten und den Fettlöser an den Düsen getestet. War allerdings noch nicht zufriedenstellend, die Kammern waren nicht so hartnäckig verharzt wie die Düsenteile. Ultraschallreinigung mit klarem Wasser hat auch nicht viel bewirkt. Hier werde ich noch weitere Chemikalien testen, bis sich die Vergaser komplett auflösen ...
So sieht es aus, wenn das Benzin über Jahre im Vergaser ruht ... Grünspaan und Harz.
So sieht es aus, wenn das Benzin über Jahre im Vergaser ruht ... Grünspaan und Harz.
Hier mal die ganzen Innereien, nachdem sie aus ihrem verharzten Zuhause befreit wurden. Völlig hartnäckiger Siff.
Hier mal die ganzen Innereien, nachdem sie aus ihrem verharzten Zuhause befreit wurden. Völlig hartnäckiger Siff.
Beim zweiten Vergaser sah es da ganz anders aus. Welch ein Unterschied, wenn das Benzin gleich aus den Schwimmerkammern entfernt wird. Leider sehen diese Vergaser von außen nicht mehr sonderlich hübsch aus.
Beim zweiten Vergaser sah es da ganz anders aus. Welch ein Unterschied, wenn das Benzin gleich aus den Schwimmerkammern entfernt wird. Leider sehen diese Vergaser von außen nicht mehr sonderlich hübsch aus.

Re: Garagenfund: GS 650 G

Verfasst: Fr 29. Apr 2011, 11:18
von katana1135
Nachdem ich nun mit verschiedenen Reinigungsmitteln experimentiert habe, kam ich zum Schluss, die Teile aus dem alternativen Vergaser umzubauen. Die eigentlichen Düsenteile sind mittelerweile Zwecks Reinigung bei Topham. Somit sind später funktionierende Ersatzteile vorhanden. Die Vergaserbatterie selbst sah nach einer Backpulverbehandlung in einem heißen Wasserbad ganz passabel aus und die Kaltstartdüse ist offen. Nachdem der Vergaser nun geölt, gefettet und wieder zusammen ist, wartet der Motor auf seinen Probelauf.

Wenn das Herzstück funktioniert, wird der Rest aufgehübscht. Das grösste Problem scheint mir im nächsten Schritt den Tank zu öffnen. Am Schloss bewegt sich garnichts.

Re: Garagenfund: GS 650 G

Verfasst: Fr 29. Apr 2011, 18:02
von katana1135
Der Vergaser ist wieder drin. Hier hatte ich zunächst grosse Bedenken wegen den alten Ansauggummis. Die Vergaserbatterie ließ sich aber durch den Spanngurttrick recht einfach wieder montieren.
Spanngurt_004.jpg
Etwas WD40 auf die Gummis, Vergaserbatterie passend gerückt, Spanngurt über vorderen Rahmenbereich geführt und durch den Vergaser gefädelt. Mit Lappen die Kühlrippen von Motor geschützt und dann den Gurt gespannt bis die Vergaserbatterie in die Gummis gedrückt wurde. Anschließend mit einer Stange nochmals gegen die Strebe der Vergaserbatterie gedrückt und die ganze Einheit ploppte nur so drauf.

Re: Garagenfund: GS 650 G

Verfasst: Sa 30. Apr 2011, 17:13
von katana1135
Nachdem der Motor zunächst keinen Mucks machte keimte der Gedanke auf, dass die Startarmatur einen Defekt hatte (naheliegend, da der Bremsflüssigkeitsbehälter für die Vorderachse sich über die Jahre zerlegt hatte).

Glücklicherweise war in einer der Kisten noch ein Gegenstück vorhanden. Kurzerhand ausgetauscht und siehe da ... Anlasser machte sich bemerkbar. Nach ersten Startschwierigkeiten die Brennräume von dem zuvor eingenebelten Öl befreit (Benzin rein und bei rausgedrehten Kerzen gestartet). Die alten Kerzen mit Bremsenreiniger gereinigt und über den Luftfilter mit Startpilot eine Initialzündung gegeben.

Das Herzstück läuft - sogar relativ sauber.

Nun geht es an den Tank. Deckel will sich immer noch nicht öffnen. Jetzt kann auch das Öl getauscht werden, Motordeckel nachpolieren und die neuen Bremsbeläge bestellen.

Re: Garagenfund: GS 650 G

Verfasst: Sa 30. Apr 2011, 23:56
von Welli
Hallo,

erstmal Glückwunsch zum tollen Garagenfund, einem seltenen Auslandsmodell.
Super das es so bleibt und wieder aufgehübscht wird, wie du weisst hab ich auch so eine ;)
Auch das du sie heute zum laufen gebracht hast ist prima, weil ich meinen 650 Neuaufbau
auch heute zum ersten Mal laufen lassen habe.
Leider ist bei mir die neue Ventildeckeldichtung vorne in der Mitte etwas undicht :(
Gut das ich meine Vergaser zum überarbeiten weggegeben habe, wenn ich mir deine Bilder so angucke :)
Blöd das mit dem Tankdeckel, ist es denn ein Schlüssel für alle vier Schlösser?
Schlüssel geht rein aber bewegt sich nicht, oder wie?
Ist bei den Teilen die dabei waren noch eine originale 4in2?

Gruß Welli

Re: Garagenfund: GS 650 G

Verfasst: So 1. Mai 2011, 09:44
von katana1135
Wird doch Zeit, dass hier auch den mit weniger Hubraum ausgestatteten Modellen etwas Aufmerksamkeit geschenkt wird. Dann mal rein mit den Bildern ...

Undichte Ventildeckeldichtung ... hast du eine Orginaldichtung von Suzuki verwendet oder eine aus dem Zubehör? Im zweiten Fall passiert soetwas häufiger.

Angeblich soll der Schlüssel für die ganze Katana passen. Beim Tankschloss lässt er sich komplett hineinschieben (ohne Probleme). Nur beim Drehen ist schicht. Eigentlich vermute ich hier ein falsches Schloss. Habe aber auch alle anderen Schlüssel aus dem Fundus getestet. Der eigentliche Schlüssel passt am Besten.

Es ist eine 4-2-Anlage dabei. Sieht von oben noch recht gut aus. Allerdings im nicht sichtbaren Bereich (unten) die typischen Durchrostungen. Da die Katana nur mit geringen Mitteln wiederbelebt werden soll - letztlich ein Gastmopped für Besuch - werde ich versuchen die Unterseiten schweissen zu lassen.

Also die ganze Geschichte wird eine Wiederbelebung mit weitestgehend vorhandenen Teilen. Aber die GS mit Kardan macht schon Spass.

Re: Garagenfund: GS 650 G

Verfasst: So 1. Mai 2011, 16:30
von Michael
Als letzte Lösung hilft dann beim Tankschloss nur noch aufbohren. Das musste ich letztens bei einem alten Tank auch machen ... da passte auch kein Schlüssel.


Kleine Frage am Rande an katana1135: Warum packst Du den klasse Bericht über die 650er nicht in den Doku-Bereich?

Re: Garagenfund: GS 650 G

Verfasst: So 1. Mai 2011, 17:40
von Hannes
Genau,da gehört der hin!!!